Costa Rica "pura vida"
Reiseroute:
Sprache: Amtssprache Spanisch Eine KFZ Versicherung muss abgeschlossen werden sonst bekommt man sein Fahrzeug nicht aus dem Hafen. Reist man über Land ein, wird man dazu aufgefordert.
KFZ-Zollpapiere:
Zahlungsmittel: Die offizielle Währung von Costa Rica ist der Colon (Colones). Verglichen mit dem restlichen Lateinamerika ist Costa Rica kein "Billig-Reiseland".
Wechselkurs: Ein seltener 5 Colones Schein (Ein Geschenk von Kurt Brandt, Zigarrenproduzent, näheres im Bericht "Nicaragua".)KM Stand bei Einreise Costa Rica 161.880 Km KM Stand Bei Ausreise Costa Rica 166.127 Km Gefahrene Km seit Beginn unserer Weltreise 138.150 Km
Dieselpreis/ Stand 3. Mai 08: 1 Ltr. = 562.- Colones (0,73 €) Aufenthaltsdauer: 15.01.08 - 10.04.08 Costa Rica, dem kleinen Zentral-Amerikanischen Land zwischen der Karibischen und Pazifischen Küste, gab Kolumbus, der 1502 dort ankerte, seinen Namen. Die unglaubliche Vielfalt der Flora und Fauna und der große Reichtum an Schönheit beschrieb er in Kurzform: "Reiche Küste". Das Land, bildet mit seinen Nachbarstaaten zwar eine natürliche Landbrücke zwischen dem nord- und südamerikanischen Kontinent, kann aber z.B. von Südamerika nur mit dem Schiff, oder mit dem Flugzeug erreicht werden. Zwischen Südamerika und Mittelamerika, also zwischen Kolumbien und Panama gibt es keine Straßenverbindung. Das Grenzgebiet, der Darien, ist ein riesiges Sumpfgelände, Drogenregion, Nationalpark und Indianerreservat. Wir haben unseren Moula Moula von Ecuador nach Costa Rica verschifft, wir sind geflogen und stehen nun im Hafen Caldera, bei Puntarenas, um unsere, nicht einfache Einreise abzuwickeln. Rückblick: In Ecuador, vor unserer Verschiffung, trafen wir auf Marion und Walter mit ihren Hunden Eros und Whisky, die wir das erste mal in Afrika (Malawi) getroffen hatten. Wir verbrachten einige schöne Tage auf dem Campingplatz am Hotel Barbasquillo in Manta, um gemeinsam die Schiffspassage nach Costa Rica vorzubereiten. Eine reine Nervensache war dann die RoRo Verschiffungsabwicklung, die Erstellung der Ausreisepapiere, die Zollabwicklung und die Drogenkontrolle unserer Fahrzeuge im Hafengelände. Walter und ich flogen dann anschließend nach Costa Rica, um unsere Fahrzeuge aus dem Hafengelände zu holen. In der Zwischenzeit blieben Rita und Marion mit den Hunden noch in Ecuador und kamen nach 3 Tagen nach, wo wir sie dann mit unseren Fahrzeugen am Flughafen von San José abgeholt haben. (Näheres über die Abwicklung der Verschiffung im Reisebericht 35 Ecuador) |
Di. 15.01.08 - So.20.01.08
Einreise Costa Rica
Nach einem 2 stüdigen Flug von Ecuador, landeten Walter und ich am 14.01.08 gegen Abend auf dem Internationalen Flughafen von San José in Costa Rica. (Rita und Marion folgten 3 Tage später mit den Hunden) Für die 120 Kilometer in die Hafenstadt Puntarenas nahmen wir uns einen Bus und übernachteten in einer Hosteria. Vor dem Zubettgehen trieb mich der Hunger noch einige Häuser weiter. Vorbei an dreckigen Spelunken und Hafenkneipen erreichte ich den "Chinesen". Kein "gesundes" Pflaster in dieser Gegend, in jeder dunklen Ecke lungerten die finsteren Gestalten herum. Nach einem guten Essen nahm ich mit eiligen Schritte den kürzesten Weg, zurück ins "Hotel". Früh am Morgen bestiegen wir wieder einen Bus für die restlichen Kilometer in den Hafenbereich von Caldera. Von der Hafenagentur Humberto Alvarez erfahren wir, dass unser Schiff "Favorite Ace" nach dem entladen eines Containerschiffes gegen 22 Uhr anlegen wird. Bis in den frühen Morgen geschah nichts. Auf dem Moskito verseuchten Rasenplatz sind wir vor dem Haupteingang auf unseren Schlafsäcken eingenickt. In der Zwischenzeit ist zwar das Containerschiff ausgelaufen, aber statt unserer "Favorite" legte ein Kreuzfahrschiff mit unzähligen Touristen an und belegte den kleinen Hafenbereich bis spät in den Abend.
Endlich war es soweit, das mächtige RoRo Schiff Favorite ACE legte an. Mit Sicherheitsweste, Helm und der Begleitung des Hafenagenten gingen wir an Bord um unsere Fahrzeuge herauszufahren. Lästige Sicherheitsbeamte folgten uns auf Schritt und Tritt. Außer dass Walter und ich unsere Fahrzeuge starten durften, waren uns weitere Aktivitäten untersagt. Wir bekamen jeweils einen Fahrer zugewiesen, die unsere Fahrzeuge mit absolut unfähigen Fahrkenntnissen von Bord fuhren. Im Hafengelände durften wir dann wieder unsere Fahrzeuge abschließen, denn heute war Feierabend beim Zoll. Diese bescheuerte Aktion kostete uns 30.- US$. Mit weiteren Schikanen, Zollgebühren und einer abgeschlossenen KFZ-Versicherung im 17 Km entfernten Puntarenas, bekam ich dann am nächsten Tag Moula Moula endlich aus dem Hafengelände. Walter musste noch einen weiteren Tag auf sein Fahrzeug mit Motorrad warten. Man erklärte ihm, da seine Fahrzeuge auf verschiedene Namen laufen, bräuchte man Marion's Originalführerschein und Reisepass mit Einreisestempel von Costa Rica, aber wie sollte er das bewerkstelligen, da Marion ja noch in Ecuador war. Es war Freitag Morgen, mit dem Hafenagenten und weiteren "Zahlungen" bekam Walter dann sein Fahrzeug aus dem Hafen. Es war höchste Zeit, um uns auf den Weg zum Flughafen nach San Jose zu machen, denn am heutigen Abend kamen Rita und Marion mit den Hunden an. Mit fast einer Flugstunde Verspätung (wegen Zeitverschiebung) empfingen wir unsere Frauen und fuhren zum etwa einen Kilometer entfernten Terminal Santamaria, um unsere Hunde abzuholen. Im Zollgebäude suchten wir verzweifelt nach einem Beamten, der uns unsere Hunde übergeben sollte, wir fanden niemanden, es war schon geschlossen. Im Nebengebäude hieß es, dass wir unsere Hunde erst am Montag bekämen. Drei Tage die Hunde in der Flugbox? Das überleben sie nicht. Unsere Nerven lagen blank. Etwa zwei Stunden nach der Landung kam ein Container LKW auf den Innenhof des Zollgeländes gefahren, beladen mit drei Hundeboxen. Ohne jemanden zu fragen, öffnete ich Simbas "Gefängniszelle", doch unsere Freude währte nicht lange. Ohne Formelle Zollabwicklung bekamen wir unsere Hunde nicht vom Zollgelände, und wir waren uns einig, zurück in die Flugboxen kamen unsere Hunde nicht mehr. Wir arrangierten uns mit dem Wachpersonal, dass Walter und ich gemeinsam mit den Hunden auf der überdachten Verladerampe übernachten konnten. Am nächsten Tag bekamen wir über einen lächelnden Agenten, der mit Sportwagen und Schickimicki Freundin vorfuhr, nach Zahlung von satten 585.- US$, die Zollpapiere für unsere Hunde ausgehändigt. Übers Geld lässt sich auch hier so manches regeln. Den Sprung nach Mittelamerika haben wir geschafft. Wir sind offiziell in Costa Rica, "pura vida" (das pure Leben). Auf dem freien Platz, gegenüber dem Terminal, verbrachten wir gut bewacht, unsere erste Nacht. Am nächsten Morgen trennten wir uns von Marion und Walter um weiter nach Panama zu fahren.
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Mo.21.01.08 - So.27.01.08
Das Land selbst zeigte sich uns nach der Regenzeit in seinem prächtigsten Gewand. Blauer Himmel, eine bunte Flora und angenehme 35 Grad. Wir sind auf der Panamericana in Richtung Süden unterwegs und stehen in einem endlosen Stau vor der Hauptstadt der Ticos, wie sich die Bewohner Costa Ricas selbst bezeichnen. Alle Straßenverbindungen des kleinen Landes sind auf diese Stadt ausgerichtet. Obwohl die "Traumstrasse" mitten durch San José hindurch führt und die Verbindungen in rechteckigen Einbahnstrassen aufgeteilt sind, fiel uns die Orientierung nicht gerade leicht. Hinweisschilder die uns den Weg nach Nord oder Süd über die Vororte zeigten, suchten wir vergebens. Im Verkehrsgewühl ließen wir uns treiben, einfach raus aus dieser Stadt. Wir sind auf dem Weg zum Vulkan Iracú. Von Cartago aus schlängelt sich die schmale Asphaltstraße auf einer Länge von 30 Km in eine beträchtliche Höhe von über 2000 Meter. Eine geschlossene Wolkendecke verhinderte die Sicht auf das Land unter uns. Darüber öffnete sich der grandiose Nationalpark "Vulkan Iracú". Wir sind heute schon zu spät hier oben angekommen, denn nur in den frühen Morgenstunden sinkt der Nebel in die Täler hinab und die Fernsicht soll dann zu beiden Küsten des Landes reichen, manchmal wenigstens. Die Bergstrasse ist fast zuende, wir stehen am Schlagbaum und sind erstaunt. 20 US$ pro Person für einen Blick in den Kratersee, sind uns ein Grund für einen Boykott. Zumal wir schon zu einigen Kraterränder in den Hochanden in Südamerika kostenlosen Zugang hatten. Der amerikanische Tourismus sorgt in diesem Land nicht nur für horrende Eintrittspreise, auch die Land- und Immobilienkäufe der Gringos treiben die Lebenshaltungskosten fast täglich nach oben. Wir drehten am Schlagbaum des Eingangsbereiches um und suchten unser "Paradies" einige hundert Kilometer weiter im Süden auf der Halbinsel de Osa. Schnell kamen wir auf der löchrigen Panamericana nicht voran, die sich auf fast 3200 Meter Höhe empor windet. Busse, und vor allem LKWs krochen im ersten Gang mit schwarzen Auspuffahnen bergwärts. Selbst vor den mahnenden Wegkreuzen am Abgrund schreckten sie nicht zurück und wagen oft in den Kurven halsbrecherische Überholmanöver. Die Vegetation ging mit zunehmender Höhe von Bergwald in Nebelwald über. Nach Kilometer 79 sind wir fast auf dem Cerro de la Muerte (Gipfel des Todes) angekommen. Es ist empfindlich kalt auf 3000 Höhenmeter. Ein schmaler, halb zugewachsener Weg führte nach hundert Meter auf ein Plateau, ein nicht einsehbarer, idealer Übernachtungsplatz. Nebelfetzen zogen über unsere Köpfe talwärts. Nach einer ruhigen Nacht zogen wir am frühen Morgen weiter. Wer die Einsamkeit liebt ist auf der Peninsula de Osa bestens aufgehoben. Schon die Strecke entlang am Golfo Dulce entschädigte uns für die 90Km lange, löchrige und teilweise von Bergbächen überflutete Schotterpiste durch den Regenwald bis nach Carate.
Kreischende grüne Papageienschwärme, bunte Aras, Tukane mit ihren überdimensionalen Schnäbeln und in den Baumwipfeln eine Horde von Brüllaffen, bekamen wir zusehen. Der gelb-blaue Ara Nach dem kleinen verschlafenen Pto. Jiménez ging die Holperpiste entlang an Weidezäunen, hinter denen wir die Kühe mit ihren symbiotischen weißen Reihern beobachteten. Zwischen den Weideflächen ein kleiner kurzer Weg, gerade noch mit Moula Moula befahrbar, dann war Schluß.
Wir standen vor einem wunderschönen Kilometer langen einsamen Strandplatz am Golfo Dulce. Mehr haben wir eigentlich nicht gesucht.
Einige Tage erholten wir uns an diesem idyllischen Ort von den Strapazen der vergangenen Wochen.
Zurück auf der Panamericana begegneten wir Anni und Wolfgang Zellinger aus Gmunden in Österreich, die auf dem Weg nach Südamerika waren. Informationen und Reiseerlebnisse wurden ausgetauscht. Sie erzählten auch vom Regenwald der Österreicher, der sich am Golfo Dulce entlang erstreckt. Das machte uns neugierig |
Mo.28.01.08 - Sa.09.02.08
Tropenstation La Gamba". Die Station befindet sich im Süden Costa Ricas am Rande des Nationalparks Piedras Blancas oder auch "Regenwald der Österreicher" genannt. Dieser äußerst artenreiche tropische Wald umfasst 142km² und konnte durch die Initiative des Vereins "Regenwald der Österreicher" vor der Abholzung bewahrt werden. Aus der im Jahre 1993 angekauften Wellblechhütte, haben 2 österreichische Biologen mit Unterstützung des "Vereins Regenwald der Österreicher" und der Universität Wien eine international anerkannte Forschungsstation, die Tropenstation La Gamba, geschaffen.
Wir begegnen dem sehr sympathischen Dr. Anton Weissenhofer, Coordinator und Leiter der Station und waren auf dem Camp herzlich willkommen. In den folgenden 3 Tagen erfuhren wir von Anton viel von der Fauna und Flora des Regenwaldes.
So zum Beispiel über die Epiphyten, es sind Luft- oder Aufsitzerpflanzen, die ihren Standort in den oberen Kronenbereich der Bäume im Regenwald verlagert haben. Sie leben ausschließlich in luftigen Höhen ohne jeglichen Bodenkontakt.
Zu ihnen gehören Moose, Flechten, Farne, Kakteen, Bromelien und natürlich viele der schönsten Orchideen. Alle diese Pflanzen wachsen bevorzugt auf den großen, waagerecht abstehenden Ästen der großen Bäume, wo die Lichtbedingungen geradezu ideal sind. Das größte Problem aller Epiphyten ist die kontinuierliche Versorgung mit Wasser, erzählte uns Anton. Aus diesem Grund sind alle diese Pflanzen in der Lage, Wasser in irgendeiner Form zu speichern.
Knallroten Helikonien, Orchideen, Bananenstauden, riesige lianenumwobene Urwaldbäume, bunte Vögel und vielen Insekten begegneten wir auf einem Rundgang im feucht-tropischen Süden von Costa Rica, im "Regenwald der Österreicher". Seit vielen Jahren engagieren sich die Mitarbeiter der Tropenstation auch für Entwicklungshilfeprojekte der Region. So wurden zum Beispiel die früheren Holzfäller als Nationalpark Rangers und Landschaftspfleger ausgebildet.
Auch diese schönen Tage vergingen viel zu schnell, doch drängte uns die Zeit um Ritas gebuchten Heimatflug anzutreten. Es ging zurück nach San José, auf den Campingplatz Trailerpark in Belen, es soll der einzige in ganz Costa Rica sein, dort wurden die Koffer für Ritas Heimflug gepackt. |
So.10.02.08 - So.9.03.08
Peninsula Nikoya, Samara
Die anschließenden 3Wochen, bis mich mein Bruder Hannes besuchte, wurden mir mit Simba nicht zu langweilig. Ich hörte von einem deutschen Sägewerkbesitzer in Nicoya, den ich besuchte. In dem kleinen unbedeutenden Provinzstädtchen mit einstöckigen Häusern musste ich nicht lange suchen. Als ich am Straßenrand kurz anhielt, um mich kundig zu machen, stoppte ein Fahrzeug neben mir: "Kann ich dir behilflich sein?" Fragte mich der freundliche Fahrer. "Ja, ich suche einen Deutschen mit einem Sägewerk", gab ich ihm zur Antwort. Er lachte und freute sich, es war Edgar aus dem Landkreis Landau, der ausgewanderte Sägewerkbesitzer. Er lud mich ein auf seine Finca, wo uns sein Schwiegervater Helmut erwartete. Auch Timo, sein Mitarbeiter und Maschinist, ebenfalls aus dem selben Landkreis, gesellte sich dazu.
Abends saßen wir auf der Veranda und ich bekam authentische Informationen und persönliche Eindrücke von Land und Leuten. Dabei ging es insbesondere über den Regenwald, seine Abholzung und Vernichtung, um Drogenhandel, Korruption, Amerikanisierung des Landes und natürlich auch um die Schönheiten Costa Ricas.
Bei einer Rundfahrt zeigte mir Edgar seine Baumplantagen auf denen er über 1.000000 (eine Million !!!) Teak- und Mahagonibäume anpflanzte, aus denen er wertvolle Holzböden, Tische und Türen produziert.
Edgar stellte mir den Kontakt mit Daniela Abadia, einer sehr sympathischen Schweizerin her, die spanisch Unterrichtet. Sie ist keine Aussteigerin, sonder mit einem Tico verheiratet und lebt seit 2005 in Nicoya. Hier der empfehlenswerte Kontakt: mdany40@hotmail.com Tel. 685 35 16 Mit etwas mehr Grundkenntnissen in der spanischen Sprache, verließ ich nach zehn Tagen Edgar, Timo und Helmut mit großem Dank für den Aufenthalt auf ihrem Sägewerksgelände und ihrer Hilfsbereitschaft.
Die Strassen auf der Halbinsel Nicoya sind mehr oder weniger gut ausgebaute Geröllpisten, die durch kleine Ansiedlungen führten. Es herrschte zur Zeit Trockenheit und die Rinder auf den Weiden suchten Schatten unter den wenigen Bäumen. Sonne dagegen suchten die bis zu einem Meter langen Leguane, die gelegentlich über die Piste huschten.
Ich erreichte den Ort Samara. Auf beiden Seiten der Strasse zum Strand kleinere Hotels und Restaurants. Am Ende der Strasse einige Souvenir-Stände, das war's. Dann steht man vor der 2 Kilometer langen ausladenden Bucht mit dem weißen Sand, der bei Ebbe eine Breite von über 100 Meter erreicht. Früh morgens erlebte ich bei der Strandwanderung mit Simba wunderschöne Sonnenaufgänge, abends sunset pur. Fährt man etwa 7 Kilometer in südliche Richtung weiter, kommt man an einem Traumstrand vorbei an dem man unter der Woche fast alleine unter Kokospalmen liegt. "pura vida"! (pures Leben, wie wahr, mit diesen beiden Worten begrüßen und verabschieden sich auch die Ticos) Mit der Fähre verlasse ich bei Playa Naranjo die Halbinsel Nicoya nach Puntarenas. Eine weiße Segeljacht ankerte in der schützenden Bucht. Pelikane und andere Seevögel bewohnten die kleineren Felsinseln an denen wir vorüberzogen. Für die Überfahrt benötigte die Fähre eine gute Stunde. Weiter ging's auf der relativ gut ausgebauten Küstenstrasse, vorbei an ausladenden, azurblauen Buchten, mit zauberhaften Sandstränden. Am bekanntesten ist die Jacó Beach mit seinen anrollenden Wellen. Die restlichen Kilometer nach Quepos bedeckten Viehweiden und Plantagen mit afrikanischen Ölpalmen die einstigen Flächen der Urwälder. Die schmale asphaltierte Strasse nach Quepos endete im Ort als Sackgasse. Der angrenzende Nationalpark Manuel Antonio soll einer der schönsten in Costa Rica sein. Hier ist alles amerikanisiert, die Sprache, die Preise und die Währung. Neben der Strasse einige Souvenirläden und Verkaufsbuden. Neben der Strandeinfahrt treffe ich Mario, er ist Chefe an dieser Ecke. Von ihm bekam ich einen Stellplatz mit Stromanschluss. Dies war der richtige Platz, um später mit Bruder Hannes hier einige Strandtage zu erleben. Am nächsten Tag fuhr ich nach San José um ihn am Flughafen Terminal abzuholen. |
Mo.10.03.08 - Fr.28.03.08
Schön war das Wiedersehen mit meinem Bruder Hannes und wir zogen uns erstmals auf den Campingplatz Trailer Park zurück. Im Gepäck einige Ersatzteile und eine neue Videokamera. Wir haben uns vorgenommen, ab Mittelamerika unser Videosystem auf High-Definition-Videos (HDV) umzustellen, um die landschaftlichen Highlights auf dem Weg nach Alaska in einer besseren Qualität aufzuzeichnen.
In den ersten Tagen führten wir kleinere Reparaturarbeiten am Fahrzeug durch und Hannes musste sich erst mal an das Tropenklima gewöhnen. Die heißesten Tage verbrachten wir dann entlang der Pazifikstrände nach Quepos.
In der Hauptreisezeit wird der kleine Hafenort regelrecht von Nordamerikanischen Touristen bevölkert. Den Grund dafür fanden wir sechs Kilometer weiter in Richtung Süden. Eine kurvige Strasse schlängelt sich durch eine herrliche tropische Vegetation auf und ab. Wir passierten traumhaft schöne Anwesen und Hotelanlagen mit Meeresblick und endeten schließlich am Nationalpark Manuel Antonio. Türkisfarbene Wellen branden an den hellen feinen Sandstrand, dahinter bilden Kokospalmen die begehrten Schattenplätze. Am engen Straßenrand kaum Parkmöglichkeiten für normale PKWs, nur gut dass ich Mario vor einiger Zeit kennen gelernt hatte und auf seinem schattigen Platz am Strandeingang wieder parkieren konnte. Ein wunderschöner Ort, um einige Tage damit zu verbringen, dass wir endlich einmal nichts tun. Neben dem Strandrestaurant eine niedrige kleine schattenspendende Baumallee. Auf den ausladenden Ästen kletterten einige Leguane geschickt umher. Fast täglich kam eine Gruppe Kapuzineraffen vorbei, fraßen einige Früchte der Bäume und verließen den Strandplatz auf einem Seil, das Mario über die Strasse in den bewaldeten Steilhang spannte.
Beim abendlichen Strandgang erlebten wir wunderschöne Sonnenuntergänge in denen sich die Palmen in schwarzen Silhouetten am farbenprächtigen Himmel abhoben.
Aus den Strandbars wehte uns der Wind den süßlichen Geruch von Marihuana in die Nasen, das man hier an jeder Ecke erhalten kann. Eine lukrative Einnahmequelle, um die auch gekämpft wird. So geschehen am frühen Morgen. Schnell verbreitete sich die Nachricht, dass in der vergangenen Nacht die Drogenmafia wieder einmal tätig war. Eine Auseinandersetzung zwischen zwei Lagern endete tödlich. Im Morgengrauen fand man am Strand und Eingangsbereich des Nationalparks Manuel Antonio, die Leiche eines jungen Mannes, der durch einen Kopfschuss regelrecht hingerichtet wurde. Stunden später tummelten sich wieder ausgelassene Touristen entlang an dem wunderschönen Strand von Quepos.
Sonntag gegen 10 Uhr eine "Invasion" der Amis. Über tausend Touris standen am Eingangsbereich des Nationalpark mit Kind und Kegel. Sie waren voll bepackt mit Luftmatratze, Schwimmringen, Sonnenschirme, Plastikautos, Grillwagen und Kühlboxen. "Expetitionsgruppen" standen in der Reihe, ausgerüstet mit großkalibrigen Ferngläser die auf Stativen aufmontiert waren. Digitalkameras baumelten um den Hals. Sie alle warteten geduldig um für 20.-US$ p.P. !!! auf dem Rundgang durch den Nationalpark ihre "Fototrophäe" einzufangen. Das war für uns zuviel und beschlossen am nächsten Tag weiterzufahren. In der folgenden Nacht kam Mario aufgeregt von der Hauptstadt zurück, klopfte an unser Fahrzeug und berichtete mir mit stockender Stimme, dass man seinen Bruder, der einen kleinen Lebensmittelladen in der Hauptstadt San José besitzt, heute Abend überfallen hat und durch einen Kopfschuss niederstreckte. Mario besuchte ihn im Krankenhaus, wo er im Koma lag. Nach einer schönen Woche verabschiedeten wir uns traurig von Mario, und wuenschten ihm und vor allem seinem Bruder viel Glück und Genesung. Mario antwortete mir mit feuchten Augen: "Costa Rica, pura vida"! (Das ist Pures Leben in Costa Rica).
Wir starteten noch eine kleine Rundreise entlang am Arenalsee zum gleichnamigen Vulkan Arenal. Nach einer Jahrhunderte dauernden Ruhephase brach er im Jahre 1968 überraschend wieder aus und ist bis heute aktiv.
Zwei Tage blieben wir in seiner Nähe, hockten dann Abends, umgeben von unzähligen Mücken und warteten auf die Ausbrüche an der Flanke des Vulkans. Besonders bei Nacht konnte man das beeindruckende Naturschauspiel seiner Eruptionen, begleitet mit Grollen und Donnern, gut beobachten. Rotglühende Lavabrocken wurden herausgeschleudert suchten sich dann brechend und tosend ihren Weg nach unten.
Auf dem Campingplatz "Trailer Park", in der Nähe des Flughafens, endete der Besuch meines Bruders. Hier warteten wir auf Ritas Rückkehr die wohlbehalten mit vollem Gepäck aus ihrem Heimaturlaub zurückkam.
Wir blieben noch einige Tage zusammen, dann mussten wir Ausreisen, denn meine Aufenthaltsgenehmigung für Costa Rica war fast abgelaufen. Hannes blieb noch 2 Tage alleine auf dem Camp und wir steuerten unser nächstes Ziel an.
Panama heißt uns Willkommen |