53 Malaysia Teil 1
Zwischen Moscheen, Wolkenkratzer und Regenwälder
Reiseroute Grenze Thailand Wang Kelian, Chekpoint nach Malaysia. Kangar, Alor Setar, George Town, Insel Pinang, Kuala Kangsar, Cameron Highlands, Gua Musang, auf der 8er nach Süden, Kuala Lipis, Kuala Tembeling, Benta, Dong, Raub, Fraser's Hill, Rawang, Batu Caves, Kuala Lumpur, Shah Alam, Port Klang wegen Verschiffungs-Agentur, Multimedia Super Corridor, Putrajaya, Port Dickson, Melaka, Muar Maharani, auf der 5er nach Rengit, P. Kechil, Kukup, Orchideen Valley, Skudal, Johor Bahru, Kota Tingi, auf der E2 zurück nach Kuala Lumpur, Highway 2 zur Ostküste, Kuantan, Kemaman, Dungun, Kuala Terengganu, Merang, Kota Bharu, Tanah Merah, Jeli, auf der 4er Kuala Rui, Baling, Sik, Pendang, Alor Setar, Kangar, Grenze nach Thailand Wang Kelian.
Sprache:
Einreisebestimmungen:
Quaranänebestimmungenen:
Zahlungsmittel:
Dieselpreis: Preis war Konstant bis Nov. 2010 Liter 1,7 RM = ca. 0,40.- €
KM Stand bei Einreise Malaysia: 225 730 Km Aufenthaltsdauer in Malaysia:18.03.2010 - 06.06.2010
Malaysia- Info:
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Do. 18.03.10
Einreise Malaysia
Einreise ganz im Western, am Check Point "Wang Kelian". Die Ausreise aus Thailand war in 3 Minuten erledigt, Pass ausstempeln, Zollpapiere für die Fahrzeuge abgegeben das war's mal wieder. Dann war die Malaysische Grenze dran. Der Immigration Officer setzte in unsere Pässe für einen Aufenthalt von 3 Monaten seinen Stempel rein und hieß uns in Malaysia Willkommen. Das ging ja richtig flott. 2 Türen weiter kam ich zu einem Jungen Zollbeamten, dem drückte ich mein Carnet de Passage (Zollpapier vom ADAC) zum Stempeln in die Hand. Der wusste aber überhaupt nicht was er damit anfangen sollte, obwohl für Malaysia dieses Dokument benötigt wird.
Ich erklärte ihm alles, aber etwas misstrauisch rief er seinen Chef an. Gegenüber war eine Hütte, bei der man eine Insurance (Kfz-Versicherung) abschließen muss. Gerade als ich die Türe öffnete, brach der Strom ab. Dem Generator ging wohl der Sprit aus. Anstatt ein Kabel zum anderen Büro zu legen, war für heute der Laden dicht. Nun sollte ich wieder zurück über die Thailändische Grenze, zuerst wieder Malaysia ausstempeln, dann Thailand ein stempeln, Versicherung im thailändischen Büro für Malaysia abschließen, Ausreise Thailand, Einreise Malaysia. Diesen Zauber machte ich nicht mit. Letztendlich kam jemand vom Thai-Büro über die Grenze, holte die notwendigen Dokumente bei mir ab und nach 2 Stunden hatte ich meine Versicherungspapiere. Warum der Junge Zöllner dann nochmals 2 Stunden brauchte um mir ein Permit für die Versicherung auszustellen, bleibt mir weiterhin ein Rätsel. Durch das lange Warten blieb mir viel Zeit mich mit den sehr gesprächigen und freundlichen Grenzern zu unterhalten. Händeschüttelnd wünschten sie uns einen schönen Aufenthalt in Malaysia. Danke. Wir wurden korrekt und sehr freundlich, ohne Hektik und "lästige Betteleien" behandelt. Mit dem letzten Tropfen Diesel kamen wir an die erste Tankstelle. 1,7 RM für den Liter, das sind ca. 0,40 €, unsere Reisekasse freut's. 1.8 RM für Super95 Da in Malaysia sichere Nacht-Stellplätze sehr schwierig zu finden sind, blieben wir gleich an dieser Tanke stehen. Es war eine sehr heiße Nacht mit vielen blutsaugenden Moskitos.
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Fr. 19.03.10
Wir brauchten Geld, Malaysische Ringgit, aber keine Bank konnte uns Euro oder US Dollar wechseln. Ich zog am Automat (ATM) den Höchstbetrag von 1000.-RM (Ringgit) das sind etwa 238.- Euro. Im Pacific Supermarkt haben wir uns erst mal nach den Preisen umgeschaut, eine Straßenkarte besorgt und für 300.- RM 176 Liter getankt = ca. 66.- € !!! Wie in Thailand an jeder Ecke Buddha-Tempel stehen, so sieht man in Malaysia überall Moscheen.
In Alor Setar besuchten wir die schwarze Mosche, die auch teilweise, an gebetsfreien Stunden, von "Nichtgläubigen" besucht werden darf. Wir blieben nicht lange und fuhren die Küstenstraße von Alor Setar in Richtung Yan. Sie erwies sich als eine gehobene Dammstraße, auf der es keinerlei Seitenabfahrten für einen Übernachtungsplatz gegeben hat. Wir nächtigen an einem bewachten Elektrizitätswerk.
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So.21.03.10
Eine Rundreise
auf der Insel Pinang war für uns nicht der große Hit, die Strände waren verdreckt, das Wasser war grau und mit unserem Fahrzeug so gut wie gar nicht zu erreichen. Zum anderen gab es auf der Insel selbst so gut wie keine angenehmen Stellplätze für eine Nacht. Wir zogen weiter. nach oben
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Di. 23.03.10
Kuala Kangsar,
ist seit über 200 Jahren die Hauptstadt des Sultanats Perak. Im Ortskern sind noch einige Kolonialbauten, und der charakteristische Uhrenturm zu bestaunen. Nicht weit entfernt auf dem Gelände vom Distrikt Office, steht noch einer der ersten Gummibäume, die um das Jahr 1870 von den Briten gepflanzt wurden. Kuala Kangsar ist heute die Wiege der Malaysischen Gummi- Industrie.
Die berühmte Ubudiah Moschee in Kuala Kangsar, liegt östlich der Stadt und gilt mit ihren herrlichen zwiebelförmigen goldenen Kuppeln, als die schönste Moschee Malaysias. Sie wird umrahmt von vier hoch aufragenden weißen Minaretten, die jeweils eine eigene kleine goldene Kuppel tragen. Im Mausoleum, gleich neben der Moschee, werden Peraks Sultanats Herrscher seit dem 18. Jahrhundert begraben. Wir konnten uns um das gesamte Gelände frei bewegen, durften Filmen und fotografieren nur der Innenbereich der Mosche selbst, blieb den Moslems vorbehalten.
Nach unseren ersten Aufnahmen um die Moschee und dem Mausoleum, fanden wir gleich gegenüber, im Schattenbereich eines großen Baumes, unseren "Übernachtungsplatz". Kaum hatten wir es uns gemütlich gemacht, da bekamen wir auch schon Besuch. Ein Zivilfahrzeug mit 3 Männer und einer Frau hielten neben uns. Sie waren "bewaffnet" mit Sprechfunkgeräten und Handys. Sie stellten sich mit ihren Vornamen vor und waren überaus sehr freundlich. Sie waren Zivilpolizisten. Als ich ihnen von unserer bisherigen Reise erzählte staunten sie und waren an uns sehr interessiert. Nach einem kurzen Plausch tauschten wir noch unsere Visitenkarten aus. Mit freundlichem Händedruck verabschiedeten sie sich von uns und wünschten uns einen schönen Aufenthalt in Malaysia. Keine fünf Minuten später besuchte uns ein zweites Fahrzeug mit blauen und roten Leuchten auf dem Dach, daraus entstiegen 2 offizielle Polizisten. Auch sie wollten wissen was wir hier tun und baten um unsere Ausweise. Ich zeigte aber nur die Visitenkarte von seinem Zivilen Vorgänger und alles war geklärt. Aber wer glaubt dass wir ab jetzt Ruhe gehabt hätten, der irrt, oder kennt nicht die Neugier der malaysischen Obrigkeit. Kaum hatte ich Stativ und Kamera wieder aufgebaut, besuchte uns erneut ein Fahrzeug der gehobenen Klasse. Ein ranghoher Polizeibeamter stieg aus und konnte es sich nicht verkneifen, uns einige interessante Fragen über unsere Weltreise zu stellen, denen ich sehr gerne antwortete. Wir wussten, dass wir "Exoten" ein wenig ausspioniert wurden, auch wegen unserem Interesse für Filmaufnahmen, aber letztendlich waren sie sehr freundlich und hilfsbereit. Sie betonten auch, dass wir uns wegen unserer Sicherheit keinerlei Sorgen machen sollten. So blieben wir zwei Tage lang und erlebten grandiose "orientalische" Stimmungsbilder im Wandel der Tageszeiten, an der herrlichen königlichen Moschee Ubudiah. Nicht weit entfern steht das heutige Perak Royal Museum, es diente 1931 als Übergangsresidenz einem Sultan, während des Baues seines Palastes.
Dieses Beispiel, traditioneller malaiischer Architektur wurde nur aus Holz gebaut, ohne jeglichen Nagel und Eisen. Hochwertige geometrisch geflochtene Bambusmatten verzieren die Fassadenwände.
Ein weiterer ehemaliger Sultans-Palast dient heute als prächtiges Staatsmuseum und beherbergt eine Galerie des Sultans Azlan Shah in dem sich unschätzbare Werte befinden. Zu sehen sind traditionelle malaiische Kunstgegenstände, Dolche, Stickereien, Gewänder und Keramik Gefäße in allen Formen. Am umfangreichsten sind jedoch die königlichen Geschenke aus der ganzen Welt. Auch Gegenstände und persönliche Fotos mit vielen "Königshäusern", vor allem mit der englischen und Spanischen Königsfamilie sind ausgestellt.
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Fr.26.03.10 -
Zu den Cameron Highlands
Die Temperaturen in Malaysia sind fast immer gleich. Vor allem ist es das ganze Jahr über heiß und feucht, wobei die Tagestemperatur bei etwa 32 Grad liegt, abends kühlt es kaum ab. Um uns etwas zu erholen haben wir die Cameron Highlands besucht, ein bis zu 2.000 m hoch liegendes Plateau mit sanft ansteigenden Hängen. Es bietet ideale Bedingungen für den Tee- und Gemüseanbau. Entgegen der Hitze des Tieflandes ist es in den Cameron Highlands an den Abenden angenehm frisch. Auf dem Weg zu dem Hochland wurde es im Führerhaus richtig duster. An einer geeigneten Stelle hielt ich kurz an, stieg aus und sah was da auf uns zukam. Eine gewaltige Wolkenformation wie ich sie noch nie gesehen habe, einfach gigantisch, dementsprechend war auch der Niederschlag.
Der Monsunist in Malaysia ein beständig wehender kontinentaler Wind, mit halbjährigem Richtungswechsel. Besonders ausgeprägt ist der Monsun in West - und Ostmalaysia. Im Winter fließt kühle und trockene Luft vom Land in Richtung Meer. Das Land trocknet aus. Im Sommer ändert sich die Windrichtung. Die Luft strömt nun vom aufgeheizten Meer in Richtung Land. Im Zusammenhang hiermit kommt es zu gewaltigen Regenfällen und zu großen Überschwemmungen.
Nach dem heftigen Regenguss fanden wir auf halbem Weg zu den Cameron Highlands einen freien Platz für die Nacht, in angenehmer und kühler Höhenlage. Um uns der Urwald, mit seiner wunderbaren Geräuschkulisse. Auf der weiteren Fahrt in die Hill besuchten wir einen Kakteengarten und eine kleine Schmetterlingsfarm.
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Sa. 27.03.10
In diesem angenehmen Höhenklima der Camerons, gedeiht eine üppige Pflanzenvielfalt, auch Obstbäume, Blumen und vor allem Teebüsche. Wie weiche Teppiche liegen die Teeplantagen über den Berghügeln.
Wie viele Schwellen - und Entwicklungsländer in Asien, sieht sich auch Malaysia mit immer neuen Umweltproblemen wie Luft- und Wasserverschmutzung, Rodung und der Ausrottung von vielen Tierarten konfrontiert. Wir fahren weder als Kritiker, noch als Weltverbesserer um die Erde, aber was wir hier zu sehen bekamen, stellt einem die Haare zu berge. Wir fuhren hunderte von Kilometer durch Mittelmalaysia bis nach Gua Musang, es war grausam anzusehen, um uns der totale Dschungel Kahlschlag.
Überall arbeiten sich riesige Baumaschinen durch den unwiederbringlichen und ältesten Urwald der Erde, denen kein Baum widerstehen kann. Und dies alles zum Zweck der Energieversorgung, es entstehen gigantische Ölpalmen-Plantagen, in denen mit der Giftspritze jedes "Unkraut" und jegliches andere Leben vernichtet wird.
Es ist ein Verbrechen an der wunderschönen Natur, denen selbst internationale Organisationen wie die WWF machtlos gegenüberstehen. Die Gier nach Profit siegt auch in dieser Ecke unseres gemeinsamen wunderschönen Planeten Erde. Malaysia hat zudem riesige Ölvorkommen vor seiner Küste.
Wir suchten noch nach dem intakten Dschungel und kamen nach Kuala Tempeling, dem Tor zum grünen Herzen von Malaysia, dem Taman Negara Nationalpark. Einige Kilometer entlang am River Tempeling, dann war an einer Flussgabelung der Endpunkt des Weges erreicht. Ab hier ging es nur noch mit dem Boot weiter in den Nationalpark Taman Negara. Ich unternahm noch am Nachmittag selbst eine kleine Wandertour von 5 Km durch den Dschungel auf der anderen Seite des Flusses und wurde am Endpunkt nur enttäuscht. Ein Canopy Walkway, dabei handelt es sich in diesem Fall, angeblich um den längsten "Baum-Fußweg" der Welt und führt in 45 Meter Höhe, über eine 500 m lange Hängebrücke durch die Baumwipfeln. Am Beginn des kostenpflichtigen "Abenteuers" wird man über Schautafeln aufgeklärt, welchen Tieren und Vögeln man hier oben begegnen kann. Etwa 25 bis 30 "Dschungelbezwinger/in" befanden sich gerade von einem nahen Camp kommend, auf der Hängebrücke. Sie vollzogen ein derartiges Geschrei, dass ich in der nächsten Stunde weder einen Vogel, Käfer oder noch einen Schmetterling sah. Die Trails sind ausgeschildert und teils wegen Schwierigkeitsgraden beschrieben. In der Nähe von Camps sind Hochsitze angelegt, die sich in den frühen Morgenstunden zur Beobachtung von Tieren anbieten. Tiger?, Tapire? und Affenherden sollten vorbei ziehen, aber außer ein paar Fledermäusen wird man nichts Weiteres zu sehen bekommen. Fragt man am Verwaltungsgebäude nach Tickets für eine Langbootfahrt Flussaufwärts in den weiteren Nationalpark, erhält man dazu ein unverschämt hohes Preisangebot. Der reinste Nepp!!! Oh wie schön ist Afrika!
Endtäuscht fahren wir weiter nach Fraser's Hill um uns einige Tage in ein äußerst angenehmes Klima zurückzuziehen. Hier oben stellte ich ein digitales Fotoalbum unserer bisherigen Reise für meine Mutter zusammen. Rechtzeitig bekam ich es noch fertig, schickte es per Internet zu "Photo Dose" nach Bremen und 4 Tage später hatte meine Mutter ein wunderschönes Fotoalbum zu ihrem 90. ten. Geburtstag vorliegen, über das sie sich sehr freute. Kostenlos herunterzuladen bei www. Photodose.de, es macht Spaß damit zu arbeiten.
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Di. 20.04.10
Nördlich von Kuala Lumpur
stehen wir vor dem Eingang zu den Batu Caves, dem größten Höhlentempel in Malaysia und sind tief beeindruckt von der Größe und Schönheit des Höhlensystems hoch oben in den zerklüfteten Kalksteinfelsen.
Ende Januar findet hier das alljährliche Thaipusam-Fest zu Ehren der Hindu-Gottheit Murugan statt. Es ist die bedeutendste Pilgerstätte von Malaysias Hindus geworden, an der sich spektakuläre Szenen abspielen. Wenn man Glück hat, erreicht man unversehrt, über 280 steile Stufen den Höhleneingang. Ist man unvorsichtig mit einer tragenden Plastiktüte, in der etwas essbares sein könnte, wird sie einem von einer lauernden Affenbande aus den Händen gerissen, bevor man reagieren kann und verschwindet in den Felswänden. Die Haupthöhle, "Kathedral Cave", ist 100 Meter hoch und teilweise durch Lichtschächte beleuchtet. An den Wänden stehen zahlreiche Statuen der Hindu Gottheiten, darunter Shiva, Genesh und Durga.
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Mi. 21.04.10
Kuala Lumpur
hatte schon immer einen exotischen Klang in unseren Ohren. Wer aber eine orientalische Stadtmetropole erwartet, wird enttäuscht sein. Eindrucksvoll erhebt sich die Skyline von K.L., wie Kuala Lumpur kurz genannt wird, mit den Internationalen Hotellgebäuden, Bankenkomplexen, Verwaltungsgebäuden und vor allem mit dem eins höchsten Gebäude der Welt, dem gigantischem "Petronas Twin- Tower". (Petronas, ist die Staatliche Öl-Förderung-Gesellschaft).
Skyline von Kuala Lumpur. Der "kleine Fernsehturm" im Hintergrund, ist mit 421 Metern Höhe der fünfthöchste Turm der Welt. Der höchste Turm steht mit über 526 Meter Höhe in Toronto (Canada) In der pulsierenden Metropole sind die verschiedensten Kulturen und Religionen vertreten. So sieht man in der ganzen Stadt Minarette um die groß angelegten Moscheen, christliche Kirchtürme, chinesische Pagoden und indische Tempel.
Blick vom Eingangsbereich nach oben, eine gigantische Höhe Nochmals die Petronas Twin Towers am Tag... und bei Nacht Man findet auch noch britische Kolonialarchitektur, die aber immer mehr dem modernen Kuala Lumpur weichen muss. Wir blieben den Tag über in der heißen Metropole, um noch am Abend die fantastische Beleuchtung der Zwillingstürme aufzunehmen. Ein kurzer Blick auf den Tacho: Wir überschritten gerade die Strecke von 200 000 gefahrenen Kilometer auf unserer Weltreise!!! (seit dem Start am 11. Jan. 2004). In der Nacht verlassen wir das schwüle und stickige Kuala Lumpur, übernachten an einer Tanke und fuhren am nächsten Tag nach Putrajaya. Putrajaya, südlich von K.L. ist eine Planstadt, die 1995 gegründet wurde und heute das Verwaltungszentrum von Malaysia ist. Man nennt die Sonderwirtschaftszone auch Multimedia Super Corridor und soll auch internationale Informationstechnologie- Unternehmen anziehen. Außerhalb von Putrajaya liegt die Schwesternstadt Cyberjaya, die für Hightech- Unternehmen konzipiert ist. Uns hat das architektonische kalte Stadtbild zwar beeindruckt, aber auch beängstigt, in welch einer künstlichen Welt unsere nächsten Generationen leben werden. (müssen) Die Stadtanlage wurde auf einem gerodeten Waldgebiet erbaut, mit künstlichen Seen, über die sich wuchtige Brücken schwingen. Die Planstadt vermittelt einen Eindruck enorme Weite.
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So. 25.04.2010
Unsere Sorgen um Simba
Um 9 Uhr hatten wir mit Simba einen Termin in der Pathologie, zur Blutuntersuchung. Nach der Blutabnahme legte man Simba "schlafen" für weitere Untersuchungen. Danach hieß es, das Blutbild wäre soweit OK, obwohl einige Werte sehr am unteren Limit gelegen hatten. Weiter diagnostizierte man (Frau Professorin), dass die vorhandenen roten Flecken auf Simbas Zuge eine Mund- und Rachenentzündung sein sollte, die durch Pestizide hervorgerufen wurde. Eine recht zweifelhafte Diagnose! Wir haben das nicht geglaubt, aber was nützte das Simba. Er bekam darauf hin eine andere Zusammenstellung von Antibiotika, das war's, in der besten Tier-Universitätsklinik Malaysias. Eine Fehldiagnose, wie es sich später herausstellte und das in einer Hightech Welt? Alle Anzeichen auf eine Blutkrankheit waren bei Simba vorhanden und es wurde nicht erkannt! Wie wir später erfuhren, kommt es wohl daher, dass Malaysia ein überwiegend islamistischer Staat ist, in dem Hunde unreine Tiere sind, als Haustiere werden überwiegend Katze gehalten. Dementsprechend ist auch der Kenntnisstand über Hundekrankheiten, selbst in der Uni-Klinik, sehr Provinziell. Wir wollen es nochmals mit Simba in Thailand versuchen.
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Mi. 28.04.10
Wir sind im Hafenbereich von Klang, westlich von Kuala Lumpur und suchen nach einer Verschiffungsagentur und kommen zur Mersk und Damco Agentur, deren Adresse wir aus dem Internet erfahren haben. Ein erstes Pauschal-Angebot schien uns etwas zu überteuert und wir baten um genauere Preis-Angaben. Da wir noch Zeit für die Verschiffung hatten, genügte vorerst unsere erste Kontaktaufnahme und Information über die Verschiffung nach Chennai.
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Fr. 30.04.10
Das Küstenstädchen Melaka,
war in seiner Geschichte sowohl unter der Herrschaft der Portugiesen, Holländer als auch Engländer. Die unterschiedlichen Einflüsse der Herrscher werden bei einem Rundgang durch den Stadtkern erst sichtbar. Unterschiedlich ist auch die Mischung der Menschen in dieser multikulturellen Stadt. Man begegnet Malaien, Nachkommen der Portugiesen, Eurasier Araber und Chinesen. Hier findet man auch den ältesten chinesischen Tempel Malaysias, den Cheng Hoon Teng Tempel. Kurios und auffallend fanden wir die sehr schmalen, aber dafür sehr langen Geschäftshäuser in den Verkaufs-Straßen. Den Grund dafür ist in einer früheren Zeit zu suchen, denn da wurde die Gebäudesteuer nur nach der Hausfront berechnet und nicht nach der Gesamtfläche oder der Länge des Hauses.
Die beeindruckende rot leuchtende Christ Church bauten die Niederländer schon vor über 250 Jahren. Das Innere schmücken kunstvoll geschnitzte Kirchenbänke der Malaien. Gleich daneben befindet sich die Ruine der St. Pauls Kirche
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Mo. 03.05.10
Der heutige Tag galt wieder Simba,
Am Nachmittag kamen wir an einer Chinesischen Hühnerzuchtanlage vorbei. Es gibt sehr viele davon, denn Geflügel macht etwa zwei Drittel der gesamten malaiischen Fleischverarbeitung aus.
Das entspricht einer gewaltigen Menge von über 1,3 Mill. Tonnen Geflügel pro Jahr. Das sind hochgerechnet im Jahr etwa 800 Mill. Hühner und die müssen auch gefüttert werden. Wie das hier alles so von statten ging, erklärten mir sehr nette Leute und gaben mir Auskunft über den Ablauf der "Aufzuchtstation". Es wurde spät und einen freien Übernachtungsplatz außerhalb eines Ortes fanden wir an diesem Abend nicht. Ich fragte an einer Tankstelle und wir bekamen die Erlaubnis auf der angrenzenden Wiese zu nächtigen.
Dann kam die Attacke auf Moula Moula.
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Mi. 05.05.10
Zwei Tage hielten wir Rast an einer Ferienanlage um Wäsche zu waschen. Am frühen Morgen neben uns auf der Wiese begannen Moslemische Frauen und einige Männer mit ihrer "Frühgym". Die hatten richtig Spaß dabei und wir etwas zum zuschauen. Auf dem Highway E2 mussten wir wieder zurück nach Kuala Lumpur um unser Visa für Thailand zu beantragen. Dies dauerte wegen einem Feiertag eine ganze Woche. Wir nutzten die Zeit und erkundigten uns auf der Indischen Botschaft wegen einem 6 Monat Visa. Dieses Dokument gibt es aber seit neustem nicht mehr auf der Indien-Botschaft sonder bei:
Grandlotus India Visa Centre
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So. 16.05.10
Wir verbrachten noch einige schöne Tage in Kuala Lumpur bis wir unser Thai-Visa bekamen und nahmen uns dann den Highway 2 unter die Räder um an die Ostküste nach Kuantan zu kommen.
Die Ostküste Malaysias versetzte uns wieder in eine ganz andere Welt. Das dörfliche Leben fand in den Fischerdörfern noch unter schwingenden Kokospalmen statt, fern ab von jeglichem modernen Industriezeitalter. Nördlich von Kuantan beginnen die bezaubernden langen goldgelben Sandstrände, an denen alljährlich die Riesen- Lederschildkröten ihre Eier vergraben.
Nach Dungun, an dem wunderschönen einsamen Sandstrand von Rantau Abang fanden wir unter hohen Bäumen einen geeigneten Schattenplatz an dem wir einige Tage blieben. Wir hatten großen Badespaß und unternahmen Strandwanderungen, bevor wir an der Küste weiter nach Norden tingelten.
Einfach traumhaft dieser Strand, wenn es nur Simba besser gehen würde. Er war niedergeschlagen, matt, er fühlte sich nicht wohl…wir hatten schon die schlimmste Befürchtung….
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Do. 20. 05.10
Kuala Terengganu,
einst ein Fischerdorf, ist nach Enddeckung der Ölfelder im südchinesischen Meer zu einer wohlhabenden Hauptstadt aufgestiegen. Mit ihren bunten Märkten und den lebendigen traditionellen Handwerksläden ist sie eine Hochburg malaiischer Kultur. Am betriebsamsten ging es auf dem Pasar Payang zu, dem Zentralmarkt der Stadt. Neben dem alles dominierenden Fisch und anderen Meeresfrüchten, wird viel frisches Gemüse und Obst angeboten. Außerdem gab es in diesem Markt eine Vielzahl von Kunsthandwerk, sowie im ersten Stock viel Seide, Batik und Brokatstoffe. Im 6 Km entfernten Kunsthandwerkszentrum interessierten wir uns über die Batik Malerei, die uns eindrucksvoll gezeigt wurde.
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Do. 27.05.10
Bei den Fischern in Cheyang Ruku
Die bunt bemalten und geschmückten Boote, sogenannte "Bangaus", wurden früher an der gesamten Ostküste Malaysias als Fischerboote eingesetzt. Wir begegneten ihnen nur noch im Bundesstaat Kuantan. Hier werden sie von den Bootsbauern nach traditionellen und überlieferten Techniken, ganz ohne Pläne gebaut. Wir besuchten ein kleines Fischerdorf am Ende einer Flussmündung und bekamen sehr schnell Kontakte zu den einheimischen Fischern.
Am nächsten Tag bereiteten sie ihre kleinen Boote für die nächste Ausfahrt auf das Meer vor. Auf meine Frage hin, ob noch für einen "Photographen" Platz wäre, luden sie mich spontan ein und wir starteten um 4 Uhr am frühen Morgen. 60 Km ging es in der etwas rauen See hinaus, wobei in der Dunkelheit einige Öl- Bohrtürme vor der Küste als Navigationslichter dienten.
Auf der "Schaukelpiste" fragten sie mich immer wieder ob es mir gut ginge, oder ob ich Probleme hätte. Sie wunderten sich und warteten anscheinend darauf, bis ich die Fische "füttern" würde, aber mit der Schauklerei kam ich ganz gut zurecht, hatte ja mit dem Filmen und Fotografieren genügend zu tun. Das erste Netz wurde von den Fischern bei Sonnenaufgang ausgeworfen. Mühselig war die Arbeit und karg der Lohn, bis das 1,5 Km lange Fischernetz wieder von Hand eingeholt war. Insgesamt wiederholte sich dieser Arbeitsprozess 4-mal, dann waren die Behältnisse voll und meine Aufnahmen im Kasten, wir konnten die Rückfahrt antreten.
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So. 30.05.10
Unser nächster Zielort war die Stadt Kota Bharu,
sie ist das wahre Zentrum des malaiischen Kunsthandwerks, ganz im Nordosten der Halbinsel. Ein Besuch beim Drachenbauer hat uns noch interessiert. Um die Adresse eines guten Drachenmacher zu erfahren, gingen wir zur Information ins Kulturzentrum der Stadt. Der zuständige nette Herr Kulturveranstalter, er sprach auswendig einige Worte Deutsch, bot sich gleich als Reiseführer an. Als ich ihm sagte, dass ich beim Drachenbauer einige Video Aufnahmen machen möchte, stieg sein Preis ins astronomische. Er wollte, um uns dort hinzufahren, gleich 150.-US Dollar. Wir verabschieden uns von dem "netten Herrn" und fanden den Drachenmeister nach einer halben Stunde selbst, Wir schauten zu, wie nach alten Überlieferungen in einer kleinen Hütte die kostbaren Flugdrachen "Wau" hergestellt wurden.
Bedenkt man, dass jährlich weltweit im Durchschnitt 6 Personen durch Haifische ums Leben kommen und dagegen über 600 Menschen von herunterfallenden Kokosnüssen erschlagen werden, leben wir eigentlich in diesem Bereich gerade sehr gefährlich. nach oben
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Fr. 04.06.10
Simbas Zustand
und seine angebliche "Maulinfektion" wurde immer schlimmer. Wir wollen zurück nach Thailand und hoffen bei einem renommierten Tier Hospital auf Phuket, dass man Simba helfen kann.
Wir fahren zügig entlang an der Grenze zu Thailand, auch hier musste ein großer Teil des Dschungels, den groß angelegten Kakao und Kautschukplantagen weichen. Nur in den Bergregionen bekamen wir noch teilweise unberührten Dschungel zu sehen und wenn man Glück hat, begegnet man auch noch den typischen Waldbewohnern.
Wir verabschiedeten uns nur kurz von einigen Dschungelbewohnern auf Malaysia, denn wir kommen wieder, um Moula Moula von Port Klang (bei Kuala Lumpur) nach Chennai (Indien) zu verschiffen. nach oben
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Sa. 05.06.10
Wir standen an der letzten Tankstelle vor der Grenze (Caltex) und füllten unsere Tanks. Mit 700 Liter Diesel zum Preis von ca. 283.- € (in Deutschland hätten wir etwa 850.-€ bezahlt), verlassen wir Malaysia in Richtung Phuket.
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So 06.06.10
Ausreise Malaysia, Einreise in Thailand
Was wir weiterhin in Thailand und vor allem mit Simba erlebten, nachzulesen im nächsten Bericht 54, Thailand Teil 3.
Unser Lebenstraum Weltreise geht weiter.
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