Teil 5 "Vom Blyde River Canyon zum Kruger N.P."
Unsere Route: Vom Border Matsomo (Swasiland), auf die N4, Ausfahrt bei Mbombela, nach White River, Sabie, R534 nach Pilgrims Rest, Blyde River Canyon, Graskop, Hazyview, am Phabeni Gate in den Kruger National Park.
Wir verlassen Swasiland fahren von der R570 ein Stück auf der mautpflichtigen Autobahn (N4) bis zur Ausfahrt nach White River und kommen in das Zentrum der regionalen Holzwirtschaft, nach Sabie. Die Bäume, der riesigen von Farmern angelegten Eukalyptus-Plantagen, wurden im letzten Jahr geschlagen und der Rest wird gerade abgebrannt.
Die ganze Region steht in einem „beissenden“ Qualm der uns die Tränen in die Augen drückt. Wir fahren gegen den Wind bis zum Ende der Brandstellen, finden einen Nachtplatz in einer kleinen Siedlung bei den Waldarbeitern.
Am nächsten Morgen sind die Flammen erloschen, der Rauch zieht langsam ab. Wir befinden uns westlich des Kruger Parks, durchfahren idyllische Orte und kommen in das drittgrößte Schluchtensystem der Welt, dem etwa 30 Km langen und bis zu 1000m tiefen Blyde River Canyon in den nördlichen Drakensbergen.
In der Umgebung um Sabie in Richtung Graskop besuchen wir einige herrliche Wasserfälle
Die Panorama Route (R 532) beginnt in Sabie mit grandiosen Aussichtspunkten und endet nach ca. 100 Km bei den (Echo Caves).
Horseshoe Falls (Hufeisen- Fälle)
Unser Übernachtungsplatz vor den Horseshoe Falls
Der 68 m hohe „Lone Creek Falls”
Die 65m hohen Zwillings- Wasserfälle „Mac-Mac“ stürzen in eine bewaldete Schlucht und bilden nach 2 Km einen kristallklaren See. Dieser Doppel-Wasserfall ist nur bei entsprechendem Wasserpegel zu sehen. In diesem Flussgebiet wurde kurze Zeit, meist von Schottischen Einwohnern, Gold geschürft, daher der Name des Wasserfalls. Eine Zeitreise ins 19.Jh erleben wir in Pilgrim’s Rest, wo die Zeiten des Goldrausches wieder lebendig werden. Der Ort steht unter Denkmalschutz und gleicht einem bewohnten Freilichtmuseum. Einige Wohnhäuser und Geschäfte sind frei zugänglich und im Royal Hotel kann man heute noch übernachten.
Nach einer weiteren Stunde entlang am Blyde River kommen wir wieder auf der Panorama Straße R 532 zu grandiosen Aussichtspunkten in eine der größten Schluchten der Welt.
„Bourke’s Luck Potholes“
Über einige kleine Brücken und Stege, entlang eines Rundweges, liegen am Zusammenfluss des Treur- und Blyde Rivers die bewundernswerten Bourke’s Luck Potholes unter uns. Die beiden Geröll und Sand mitführenden Flüsse, „Fluss der Trauer“ und „Fluss der Freude“ , haben in Jahrmillionen bei ihrem Zusammentreffen die faszinierenden Strudeltöpfe herausgeschliffen.
Hier mündet der „Fluss der Trauer“ in den „Fluss der Freude“ und bildete sagenhafte Gesteinsformationen.
„Three Rondavels“
Grandiose Aussichtspunkte eröffnen großartige Blicke zu den „Three Rondavels“. Diese drei Felsbastionen stehen wie strohgedeckte Rundhütten über der hier 700m tiefen Schlucht.
Den Vormittag nutzen wir mit Foto- und Filmaufnahmen im Gegenlicht…
Drei Felsbastionen stehen wie strohgedeckte Rundhütten über der Schlucht
Am Ende des Canyons wird der Blyde River unterhalb der „Three Rondalves“ zu einem großen See aufgestaut.
Am späten Nachmittag erscheinen die „Three Rondalves“ in einem goldgelben Farbenspiel..
Auf der Rückfahrt auf der R535 nach Graskop schauen wir noch vorbei an „God’s Window“ das Fenster Gottes und am „Pinnacle“, eine frei stehende Granitsäule, die aus einer bewaldeten Schlucht herausragt.
Durch das „Fenster Gottes“ (Felseinschnitt) kann man bei klarem Wetter in das 1000m tiefergelegene „Lowerveld“ über den Kruger N.P. bis nach Mosambique blicken.
Die „Felsnadel Pinnacle“
Über Hazyview zum Phabeni Gate in den Kruger Nationalpark.
Info zum Kruger N.P.
Das 1898 auf Anregung des ersten Präsidenten der Burenrepublik, Paul "Oom" Kruger gegründete Reservat ist einer der ältesten und größten Tierparks der Welt. 1926 erhielt das Gebiet den Status Nationalpark, wurde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und bekam den Namen seines Gründers.
Der Kruger National Park (kurz KNP oder Kruger, deutsch auch Krüger-Nationalpark genannt) umfasst ca. 20.000 km². Etwa um ein Drittel größer als Baden Württemberg.
Er erstreckt sich vom Limpopo-Fluss im Norden über 350 km entlang der mosambikanischen Grenze Richtung Süden bis zum Crocodile River und ist im Durchschnitt 60 km breit. Der Kruger Nationalpark bietet Unterkünfte für alle Zielgruppen von rustikalen Campingplätzen im Park (2Personen für 275 Rand ca. 18.-€) bis hin zu luxuriösen 5* Safarilodges mit über 1000.-€ p.P. und Nacht.
Die Camps sind umzäunte, von der Natur abgegrenzte Gebiete, die den Besuchern Unterkünfte bieten und die darüber hinaus oft ein Restaurant, einen kleinen Shop, manchmal eine Tankstelle oder sogar einen Pool haben.
In dem kleinen Ort Hazyview entstand gerade ein gewaltiges Einkaufszentrum. Es liegt kurz vor den Eingangsbereichen im Westen des südlichen Nationalparks und ist Schnittpunkt für ankommende Touristen die über die Nationalstraße N4 und dem int. KMI Flughafen anreisen. Wir versorgen uns für die kommenden Tage bei Pick and Pay, übernachten auf deren Kundenparkplatz und fahren bei Morgendämmerung über den Phabeni Gate in den N.Park.
Im Kruger Nationalpark gibt es 13 Camps mit unterschiedlichen Übernachtungsmöglichkeiten und Preiskategorien. Wer keine Übernachtung im Park gebucht hat, muss ihn abends wieder verlassen. Wir buchten am ersten Gate einen Camp Platz und hatten Glück, dass noch etwas frei war. Nicht vergessen sollte man eine detaillierte Straßenkarte…zu kaufen am Eingang oder auf den Camps. Hat man nicht gebucht, sollte man die Fahrzeiten von einem Camp zum anderen so wählen, dass man bei Vollbuchung vor dem "Tore schließen" auch noch den Park über ein Gate verlassen kann. Für einen Besuch ist ein eigenes Fahrzeug (Mietwagen) sehr vorteilhaft. Man kann auch Touren buchen, ist damit aber sehr eingeschränkt.
Bei der Eingangs- Rezeption wird man registriert, bezahlt seine Gebühren (wir hatten die Wild Card) und man kann losfahren. Kaum haben wir die ersten Km zurückgelegt, begegnen uns schon Tiere am frühen Morgen auf Nahrungssuche.
Eine Giraffe durchstreift das Buschland
Beim Steppenzebra dienen die Streifen dazu, Raubtiere zu verwirren, da die Herde, wenn sie sich zusammenschließt als Einheit erscheint. Auf offener Savanne und im Grasland vermischen sie sich gerne mit Gnus und Impalas, wo ihre scharfen Sinne der ganzen Gruppe zugutekommen.
In der weiten Savanne sind sie meistens zusammen: Zebras und Gnus
Das Streifengnu
Impala – (Schwarzfersenantilope) immer auf der Hut nach dem Erzfeind – dem Gepard.
Der Gepard braucht offene Gelände und kann bei der Jagd nach Impalas eine Geschwindigkeit von bis zu 112 Km/h erreichen.
Unter den mehr als 140 hier lebenden Säugetieren sind die bekannten Big Five die große Attraktion. Wer besonderes Glück hat bekommt alle fünf an einem Tag zu sehen. Das Glück hatten wir nicht. Am ersten Tag fehlte uns einer, den wir dann am 3. Tag hautnah erleben durften…den Leoparden.
Als die Big Five bezeichneten früher Großwildjäger die Auswahl bestimmter Tiere in Afrika, die am gefährlichsten und am schwierigsten zu jagen waren. Zu den großen fünf zählen:
Der afrikanische Steppenelefant
Das Nashorn
Der afrikanische Büffel
Der Löwe
Der Leopard
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Weitere große Wildpopulationen sind Zebras, Gnus, Giraffen, Flusspferde, Krokodile und Antilopen.
Dieses einmalige eingezäunte Reservat zieht mit seiner wunderschönen Landschaft und außergewöhnlichen Vielfalt an Tieren jedes Jahr über 1,5 Million Besucher an uns steht an seiner oberen Belastungsgrenze. Wirtschaftliche Interessen stehen offenbar vor dem Wohlergehen der Tiere.
Seltene und dramatische Aufnahmen bekamen wir auf einer Tagesfahrt zum Mazithi Wasserloch vor die Kameras.
Eine traumhafte Kulisse für ein dramatisches Ereignis.
Das große Mazithi Wasserloch südlich von Satara lockt durstige Tierherden an.
Eine Große Herde Gnus, Zebras und Antilopen näherten sich gegenüber dem See in einer Staubwolke, um ihren großen Durst zu stillen. Im flachen Gras lauerten zwei Löwinnen… der mächtige Löwe stand im größeren Abstand und beobachtete die ankommenden Tiere. Kurz vor der Wasserstelle bemerkte die Herde die Gefahr und flüchtete in panischer Angst. Unmittelbar danach kam eine Büffelherde, ging ins Wasser und begann ihren Durst zu stillten. Die Gelegenheit für die Löwen…während die Löwinnen auf der Lauer lagen, preschte der mächtige Löwe über das Steppengras auf die Büffelherde zu. Elefanten am Wasser trompeteten und bildeten, schützend um ihre Jungen, einen „Kral“. In einer Staubwolke verschwanden die Büffel und der Leu. Die Jagd begann. Nach kurzer Zeit kam ein einzelner Büffel brüllend an die Wasserstelle zurück. Der Löwe hat ihn aus der Herde separiert und den lauernden Löwinnen zugespielt, sein Schicksal war besiegelt.
Der Büffel durchwatete brüllend vor Angst das seichte Wasser des kleinen Sees. Die zwei Löwinnen warteten bis der Büffel das Wasser auf der anderen
Seite verließ, über die Straße flüchtete und sich im Buschwerk versteckte.
Die beiden Katzen folgten der Spur, stöberten ihn auf und brachten den Büffel unmittelbar neben uns zur Strecke. Ein Schauspiel das nach 2 Minuten beendet war. Eine Löwin hat den Schauplatz verlassen und kam nach kurzer Zeit mit ihren gut versteckten 5 Jungen und einer „Aufpasserin“ zurück.
Dramatische Momente, höchste Spannung und ein Highlight auf einer Film-und Fotosafari … Löwen beim erlegen und Fressen einer Beute
Das Rudel besteht aus 2 Löwen, 3 Löwinnen und 5 Jungen.
Gesättigt zog sich das Rudel in das nahe Buschwerk zurück
Löwen sind gesellig und ordnen sich nach einer strickten Hierarchie innerhalb des Rudels ein. Obwohl Löwinnen den größten Teil der Jagd übernehmen und aufbrechen, fressen die anwesenden männlichen Löwen zuerst. Wird die Beute zu knapp, kommen die Jungen zu kurz und verhungern.
Bewusstes und ruhiges Verhalten eröffnen dem Besucher spannende und einmalige Tierbeobachtungsfahrten. 12 Tage lang hatten wir täglich einzigartige Begegnungen mit wilden Tieren aus nächster Nähe.
Durch seine Größe bietet der Park Raum für über 10.000 Elefanten
Ein sehr alter Elefantenbulle geht seinen Weg…
Abstand sollte man halten, wenn Elefanten den Weg kreuzen.
Vorsicht Büffel, sie können aus dem „Stand“ sehr aggressiv werden.
Der Wasserbock, er ist leicht an seinem weißen Ring am Hinterleib zu erkennen
Ein seltener Anblick: Giraffenkühe leben im Rudel. Dort sind alle gleichberechtigt. Ein Leittier haben sie nicht. Auch die Zusammensetzung eines Rudels ändert sich häufig. Der Zusammenhalt ist eher lose. Zum Fressen können sich die Tiere durchaus schon einmal einen Kilometer voneinander entfernen. Es genügt ihnen, dass sie sich nicht aus den Augen verlieren. Miteinander verständigen sich Giraffen über Infraschall (Töne mit niedriger Frequenz, die der Mensch nicht hören kann)
Im Gegensatz zu den Giraffenkühen sind die Bullen eher Einzelgänger. Sie werden über 5,50 Meter groß.
Die lange biegsame Zunge der Giraffe und flexible Oberlippe werden durch hornige Papillen geschützt. Trotz ihrer Halslänge hat die Giraffe nur 7 Halswirbel, die gleiche Anzahl wie beim Mensch.
Da ihre Beine länger sind als der Hals, müssen sie die Vorderbeine weit spreizen, um überhaupt trinken zu können - eine Position, in der eine Giraffe besonders anfällig ist für den Angriff von Feinden.
Wir hatten das Glück ungestört ein Löwenpaar für einige Zeit in „privater Atmosphäre“ zu beobachten. Dazu lassen wir die Bilder sprechen.
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Zufrieden und entspannt geht’s nach einem kurzen Löwen-Nickerchen „gestärkt“ auf die nächste Jagd. Unserer Weiterfahr liegt nun buchstäblich nichts mehr im Wege und wir verabschieden uns im äußersten Norden am Pafuri Gate von einmaligen Tier- Erlebnissen im Kruger National Park….
Entlang am Grenzfluss Limpopo zu Zimbabwe fahren wir nach
Musuni (Messina), kaufen kurz ein und kommen auf der neu asphaltierten R572 gerade mal 10 Km weit, bis
uns am Straßenrand ein „schwarz-rot-goldenes“ Schild stoppt: Wir treffen einen liebenswerten deutschen „Rottweiler“.
Unser Lebenstraum Weltreise geht weiter mit unserer… Route Teil 6 „Von Limpopo nach Namibia..“
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