Route Teil 3 „Zum Dach Afrikas“ Von Port Elisabeth in die Drakensberge
Unsere Route: Von Port Elisabeth, über die N1 nach Cradock in den Mountain Zebra Nat. Park, weiter nach Osten auf der R 61nach Queenstown, Lady Fiere, Eliot, R56 nach Ugli, Mount Fletcher, Matatiele, Kokstadt. Weiter auf der R 617 nach Underberg, über den Sani-Pass (2874m) an den Border nach Lesotho. Zurück, Wiedereinreise in Südafrika, nach Lower Loteni, zur N3, entlang der Drakensberge, Cathedral-Peak, Royal Nat.Park. Golden Gate Highlands nach Bethlehem.
Die Moederkirk in Somerset East, eine Kopie der Friedenskirche in unserer Heimatstadt LB?
Auf der Erdpiste von Somerset East nach Cradock…
Morgenstimmung im Mountain Zebra Nationalpark
Der Mountain Zebra N.P. gehört mit seinem einmaligen und seltenen Wildbestand zu einem interessanten Nationalpark in Südafrika. Waren die nur 1,25 m großen Bergzebras in den 60er Jahren vom Aussterben stark bedroht, leben heute in dem Park über 300 Tiere. Sie sind verhältnismäßig scheu und man braucht Zeit um ihnen näher zu kommen.
Der Nachwuchs-Überschuss dieser kleinsten Zebra-Art mit rotbrauner Nase und einem weißen Bauch ohne Streifen wird an andere Naturparks weitergegeben.
Junge Springböcke im Morgenlicht
Zebras ziehen über die trockene Savanne
Außer den Zebras leben hier weitere Savannentiere die man von gut befahrbaren Pisten aus beobachten kann.
Ein Erdhörnchen erhebt sich neugierig auf seinen Hinterbeinen. Beim Fressen hält es den buschigen Schwanz schützend wie ein Sonnenschirm über Kopf und Körper.
Ausgetrocknetes Weideland entlang der R56 kennzeichnet eine Landschaft in der Kühe, Schafe und Ziegen gehalten werden. Dieses Jahr hat es in dieser Region schon seit 8 Monaten nicht geregnet, so beklagen sich die meisten Farmer denen wir begegnen.
Wenn dann der Regen kommt ist er so heftig, dass ganze Landstriche in kürzester Zeit unter Wasser stehen. Die sandhaltigen Ufer werden dann wieder neu gestaltet und erhalten bizarre Formen.
Sand am Flussufer, geformt von Wasser und Wind
Neu angelegte Siedlungen mit Strom und Wasserversorgung verdrängen immer mehr die einzelnen Blechhütten der Armenviertel.
Die Tsitsa Wasserfälle
Zwischen Maclear und Mount Fletcher verlassen wir die R 56, biegen in die kleine Seitenpiste DR03210 ab und erreichen nach etwa 5 Km eine kleine familiäre Backpacker Unterkunft, ein Treffpunkt für Biker, Kanufahrer, Kletterer und Wanderfreunde. Sehr zu empfehlen.
Der wunderschön gelegene Tsitsa Wasserfall aus luftiger Höhe.
Urige Flussidylle oberhalb des Wasserfalls.
Selbst
die kleinste Felsspalte bring in Verbindung mit Wasser neues Leben hervor
Die Landstrasse R56 schlängelt sich durch fruchtbare Täler, vorbei an schroffen Felsmassiven, deren Gipfel im Winter mit Schnee bedeckt sind. Immer wieder überwinden wir steile Pässe mit spektakulären Ausblicken auf eine weite Landschaft.
In Sichtweite der Drakensberge ist es heute schwierig einen Nachtplatz zu finden. Wir fahren schon stundenlang an Farmer-Zäunen vorbei, dann ein geöffnetes Gate, fahren hinein bis zum Farmerhof.
Unser Nachtplatz auf Farmergelände (rechts im Bild)
Auf die Frage um einen Nachtplatz, auf ihrem sicheren Gelände, wurden wir gleich warmherzig willkommen geheißen. Am nächsten Morgen bekommen wir noch zwei duzend frisch gelegte Eier mit auf die Reise. Als Dank starte ich mein „Fliegerle“, mache für sie Luftaufnahmen, worüber sie sich sehr gefreut haben.
Rita und Takatso Radebe, die junge und hübsche Farmersfrau.
Takatso mit künstlich eingeflochtenen Haarsträhnen
Wintereinbruch in Südafrika? Ja das gibt’s…
Kurz vor der Abreise sagte uns der Farmer noch, dass es nicht weit von hier bis auf 800 m heruntergeschneit hat. Eigentlich waren wir nicht verwundert, hatten nur ein Lächeln übrig…Schnee in Südafrika???
Keine Stunde später überraschte uns ein Schneetreiben bis auf 800m…die Landschaft sah aus wie ein Wintermärchen.. Der Schnee auf dem Dach Afrikas hielt nicht lange. Am nächsten Tag war er schon wieder abgeschmolzen und gab uns den Weg frei, um auf einem der steilsten, gefährlichsten und spektakulärsten Pässe der Welt, kurz nach Lesotho einzureisen.
Schnee in den Drakensbergen
Die Drakensberge, ein über 1000 Km langer Gebirgszug und einer der großartigsten landschaftlichen Schönheiten Südafrikas, erstrecken sich vom Nordosten der Provinz Mpumalanga, westlich des Kruger Nationalparks, bis zur Ostgrenze Lesothos im Süden, wo wir uns jetzt befinden.
Möchte man über die Drakensberge nach Lesotho einreisen, geht das nur über den 2895 m hohen spektakulären Sani-Pass. Die Anfahrt beginnt schon im kleinen Ort Underberg in der wir uns noch gut versorgten. Weiter nördlich, vorbei an Himeville, geht’s auf der Sani-Pass Road in Richtung Westen, auf der man an der südafrikanischen Grenze seinen Reisepass zur „Ausstempelung“ vorlegen muss.
Geht man die horrend steile und rauhe Erdpiste bis zum Sani- Top an, so ist das nur mit einem 4x4 Allradler möglich. Die atemberaubenden Spitzkehren, vor allem bei Gegenverkehr im oberen Drittel des Passes, erfordern sehr gutes fahrerisches Können.
Die gesamte Strecke beträgt 35 Km bei einem Höhenunterschied von 1200m. Auf den letzten 6 Km bewältigt man dann die spektakuläre Höhendifferenz von 1000m. Die Aussichten einfach grandios…
Der letzte steile Teilabschnitt des Sani-Passes ist mit M-M nur im untersetzten Geländegang zu schaffen.
Oben am höchsten Straßen Pass Südafrikas standen wir dann an der lesothischen Grenzstation, an der unsere Einreise von einem sehr freundlichen Basotho in den Reisepass eingetragen wurde.
Gleich hinter dem Border-Gate können wir in einer Park Nische übernachten. Nach einer eisig kalten Nacht fahren wir am nächsten Morgen wieder zurück nach Südafrika.
Grenzstation von Lesotho zurück nach Südafrika
Spektakuläre Aussichten bei der Abfahrt
Wasser in seiner erstarrten Form…vereiste kleine Wasserfälle am Rande der Passroute
Um unseren M-M auf der beschwerlichen Hochfahrt etwas zu erleichtern haben wir auf volle Wasser und Dieseltanks verzichtet… nur das nötigste aufgetankt. Nach der Abfahrt kamen wir mit dem Diesel auch ganz gut zurecht, die Tanknadel stand kurz vor der Reserve. Statt zurück nach Underberg an die Tanke zu fahren entschied ich mich für die 35 Km nach Lower Loteni um zu tanken, das lag auch auf unserer Strecke nach Norden. Dort angekommen gab’s nur ein paar Häuser und Hütten, eine Farmerfamilie mit einem Mini-Laden…keine Tanke. Auf die Frage nach der nächsten Tanke gab’s nur 2 Möglichkeiten, entweder 45 Km zurück nach Underberg oder 65 Km weiter zum Autobahnanschluss Mooi River, keine der beiden Strecken war mit dem Rest von Diesel zu schaffen. Die nette Farmersfrau half uns weiter, ließ aus dem Traktor Schuppen einen bevorrateten 20 Ltr. Diesel-Kanister holen und wir konnten unsere Fahrt bis nach Mooi River fortsetzen.
Die Nationalparks entlang der Drakensberge zählen zu den schönsten des Landes. Im südlichen Teil erheben sich in den Parks zahlreiche großartige Kulissen mit über 3000 m hohe Gipfel, nach dem Kilimandscharo die höchsten Erhebungen Afrikas. Am eindrucksvollsten erlebte ich die facettenreiche, unberührte Landschaft aus Höhlen, Schluchten und Wasserfällen bei verschiedenen abwechslungsreichen Wandertouren.
Das markante und gewaltige „Amphitheatre“, ein landschaftlicher Höhepunkt des Royal Natal-Parks in den Drakensbergen.
Früh am Morgen… Beginn meiner Tagestour durch die Drakensberge.
Farbenspiele der Natur…
Mit dem „Flieger“ unterwegs
Felsüberhänge wie strohgedeckte Rundhütten
Im Bereich des Didima- Camps das über 30 wunderschöne Zweibett- Chalets verfügt, befindet sich auch der groß angelegten Cathedral – Campground, den wir bestens als Ausgangspunkt für tolle Wanderrouten empfehlen können.
Campground mit Blick auf den Cathedral Peak
An der Rezeption erhält man auch detaillierte Wanderkarten für mehrtägige Touren zu Schluchten, Wasserfällen, und San- Höhlenmalereien.
Nach zwei Übernachtungen auf der schönen und ruhigen Campsite kommen wir ans Ende unserer Route Teil 3, in das sehenswerte Bethlehem.
Die Stadt im östlichen“ Frei Staat“ liegt in einem fruchtbaren Tal am Ufer des gestauten Flusses Jordaan und ist Zentrum eines großen Getreide - Anbaugebietes. Um 1840 gelangten die gläubigen Voortrekker auf der Flucht vor den Briten in diese Region, gründeten die Stadt Bethlehem, die sie nach dem hebräischen Begriff Beit Lechem „Haus des Brotes“ benannten.
Zum Namen des Geburtsortes Christi, lag es nahe, dass sie den vorbeifließenden Fluss „Jordaan“ tauften, an dem wir eine ruhige, sichere und sternenklare Nacht verbrachten.
Unser Lebenstraum Weltreise geht weiter mit unserer Route Teil 4 „Vom Zululand ins
Swasiland“